Genau eine Familie mit dem Namen Sellschopp gab es Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in Deutschland, nachdem andere Zweige ohne männliche Nachkommen geblieben waren. August und Karoline Sellschopp und ihre Kinder lebten bis 1838 in Mechelsdorf, danach in Harmshagen in Mecklenburg. Nachkommen dieser Familie, auch solche, die durch Heirat inzwischen andere Familiennamen haben, pflegen einen losen Zusammenhalt und veranstalten alle paar Jahre ein Treffen, das sie in über hundertjähriger Tradition als Familientag bezeichnen.
Die Vorfahren der Familie lassen sich lückenlos bis zum Küster und Organisten Adam Sellschopp zurückverfolgen, der bis 1658 in Vellahn und Ratzeburg lebte. Zwar soll es vor 1650 in Seedorf bei Ratzeburg einen Bauern des Namens gegeben haben, und bereits 1604 hat ein Glasermeister Adam Sellschop Arbeiten an der Kieler Nikolaikirche ausgeführt, doch zu beiden lässt sich ebensowenig eine Verbindung nachweisen wie zu der Bergedorfer Familie des Jürgen Sellschop, der von 1712 bis 1735 Bürgermeister war und nach dem in Hamburg-Bergedorf der Sellschopstieg benannt ist.
Wer heute jemanden mit dem Namen Sellschopp – in der Schreibweise mit zwei p am Ende – trifft, kann sicher sein, es mit einem Abkömmling von August und Karoline zu tun zu haben. Allerdings ist schon Mitte des achtzehnten Jahrhunderts ein Sellschopp in die Niederlande gegangen. 150 Jahre haben seine Nachkommen in Amsterdam und Rotterdam gelebt, bevor sie gegen 1890 nach Südafrika ausgewandert sind. Dieser Zweig der Familie schreibt Sellschop mit einem p.
Früher war man in der Schreibweise von Namen nicht so festgelegt wie heute. Man schrieb sie, wie man sie verstand. Da mag es sein, dass sich der Name auch zu Sellschopf veränderte. Im achtzehnten Jahrhundert gab es in Winsen Zinngießer dieses Namens, und auch heute findet man ihn in deutschen Telefonbüchern. Eine Verbindung zu diesen Familien zu vermuten, wäre in Ermangelung jedweder urkundlichen Hinweise reine Spekulation.